Durch diverse Messebesuche, von der Art-Cologne über viele kleine Messen bis hin zur Art Basel Miami, habe ich ein Misstrauen gegenüber Kunstmessen gebildet. Mich stoßen diese marktwirtschaftlichen Großveranstaltungen mehr ab, als die Kunst, die ich durch sie zu sehen bekommen soll, mich anzieht. Naja, anziehen soll mich die Kunst ja vielleicht auch gar nicht. Ich soll sie ja lediglich kaufen. Und da das, was dort angeboten wird, mir doch häufig sehr suspekt ist und den Kunstverkäufern und Verkäuferinnen auch nicht genügend Substanz bietet, um es einfach wirken zu lassen, bedienen sie sich des Mittels der Künstlerbiographie als Verkaufsargument. Das ist eigentlich ein kluger Schachzug. Die ausgestellten Werke erhalten dadurch eine erzählte Geschichte. Selbst weiße Leinwände lassen sich verkaufen, wenn nur die Biographie die passenden Lebensereignisse und Triebigkeiten des Schaffenden genügend gut darlegen. Wenn ein Künstler in New York ausgestellt hat, macht die weiße Leinwand auf einmal Sinn. Ohne Frage, es gibt fantastische Künstler, die auch auf dem Kunstmarkt präsent sind. Jedoch sind sie nicht nur aus dem Grund gut, weil die Verkäufer viele Werke verkaufen. Sie haben es eben geschafft. Sie haben durch Fleiß, Glück oder jemanden, der wirklich etwas von Kunst versteht die Möglichkeit ihre Werke auszustellen. Mit ihren Bildern hat das in der Regel aber selten etwas was zu tun.
Ist die ARTMUC anders?
Das Konzept der ARTMUC ist hingegen sehr schön. Ein professioneller Rahmen, wie man ihn von großen Messen gewohnt ist, wird mit sehr anziehender Kunst gefüllt. Der nach Biografien auswählende Galerist, wird einfach mal übersprungen. Und siehe da, es gibt eine große Menge toller Künstler, die alleine hier in München in dieser Weise noch nicht sichtbar waren. Und meine perönliche Meinung ist, dass der Preis, den Künstler bzeahlen, um dort auszustellen, insofern gerechtfertigt ist, als dass eben jener Galerist nicht erforderlich ist.
Ein großes Lob an die Veranstalter. Ich habe noch nie so viel tolle Kunst an einem Ort gesehen.
